Bauscher Fachhändlertagung mit Werksbesichtigung
Als Anfang des Jahres die Einladung kam, im Rahmen einer Fachhändlertagung auch das Produktionswerk in Weiden zu besichtigen, zögerte ich nicht lange. Und so war ich am 16.-17.04.2015 zu Besuch bei der Firma Bauscher in Weiden.
Bauscher gehört, wie Schönwald und Tafelstern auch, zum Mutterkonzern BHS Tabletop AG. Bereits 1881 gründeten die Gebrüder Bauscher die heutige Porzellanmanufaktur, schon damals mit dem Ziel, Porzellan speziell für Pilgerstätten zu fertigen.
Heute werden am Standort Weiden ausschließlich Flachteile (Teller) und Obertassen gefertigt, am Standort Schönwald alle weiteren Hohlteile wie Kännchen und Schüsseln sowie am Standort Selb das Deko-und Logistikzentrum.
Mit einer täglichen Produktion von 70.000 Tellern und 50.000 Tassen und dem vollautomatisierten Lagerprozessen lässt sich so eine Lagerverfügbarkeit von 97% erreichen bei einer Lieferbarkeit von 48 Stunden innerhalb Europas. Auch die Werksführung am zweiten Tag war nicht weniger beeindruckend. Beim Betreten der Produktionshalle fallen einem als erstes die vollautomatischen, über WLan gesteuerten, Transportschlitten auf. Diese geben einem mit unmissverständlichem Ton zu verstehen, wenn man in deren Weg steht.
Bis zum ersten Brennvorgang pressen unzählige Maschinen, die bereits fertig gemischte Porzellanmischung in die verschiedenen Formen. Dann läuft alles am überdimensionalen Ofen zusammen. Dieses Monstrum ist unglaubliche 72m lang und erreicht eine maximale Temperatur von 920°C. Dieser sogenannte Glühbrand dauert insgesamt 16-18 Stunden. Dadurch wird eine gleichmäßige Erhitzung erreicht. Dann wird der Bodenstempel und Glasur aufgebracht und alles verschwindet in einem zweiten Ofen für den Glattbrand, welcher ebenfalls 6 Stunden dauert und bei 1420°C abläuft.
So kann man sagen, das ein Teller vom anfänglichen Pulver bis zum fertigen, weißen Teller ca. 2-2,5 Tage benötigt. Den Abschluß bilden die fleißigen Hände am Ende der Produktionslinie, dort werden alle!!! Teller von Hand qualitätsgeprüft und sortiert. Wer sich nicht mit weißem Porzellan zufrieden geben will, dem steht hiernach noch das hauseigene Dekozentrum zur Verfügung. Hier werden individuelle Dekore entworfen und umgesetzt.
Die Besichtigung hat tolle Einblicke in die Produktion ermöglicht und es immer spannend, zu sehen wie die Produkte, die man selbst tagtäglich verkauft, hergestellt werden. Ich kann jedem nur empfehlen, selbst einmal solch eine Führung zu erleben, die meisten Porzellanhersteller bieten ähnliche Touren an.